Kritische Annahmen durch MVP’s validieren

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kritische Annahmen durch mvps validieren

Am Anfang jeder Startup Idee, stehen viele kritische Fragen zu dem Geschäftsmodell, den Kunden, den Pain’s und Gain’s, der potentiellen Lösung und und und… Unser Job als Unternehmer ist es, so schnell wie möglich diese Fragen in realen Feldversuchen zu validieren und kritische Annahmen zu verproben.

Traditionelle Unternehmen setzen zu validieren von Hypothesen häufig auf teure und oft auch unaussagekräftige Markstudien, Umfragen ec.

Durch meine Arbeit mit über 25 early stage Startups, konnte ich einiges über das Validieren von Ideen und vor allem kritischer Annahmen lernen. Was ich dir heute in diesem Blog vorstelle, ist meine persönliche Vorgehensweise um solche Projekte mithilfe von MVP’s (minimum viable products) zu erproben. An dieser Stelle möchte ich Credits an den Post von hatchery.io aussprechen, aus welchem in in einigen Punkten dieses Blogbeitrages zitieren werde. Gemeinsam sehen wir uns nun an:

  1. Kritische Annahmen treffen (zum Kunden, zum Geschäftsmodell, …)
  2. Hierarchie der Annahmen festlegen (nach Relevanz und Risiko) 
  3. Ein MVP bauen um diese Annahme zu validieren

 

Was ist ein MVP?

Ein MVP (minimum viable product) ist ein geprägter Begriff, popularisiert durch Eric Ries aus Lean Startup. Es geht im Grunde darum, ein Produkt in seiner abgespecktesten Version an dem Kunden zu erproben.
Für verschiedene Projekte können unterschiedliche MVP’s zum Einsatz kommen – dazu später mehr.

Warum bauen wir MVP’s?

In einem Startup bauen wir MVP’s, um möglichst schnell kritische Annahmen in unserem Geschäftsmodell, unserer Kunden, der potentiellen Lösung etc. zu validieren. Unser Ziel ist es, möglichst schnell und effizient über unsere Annahmen zu lernen.

minimum viable product illustation mvp

Unser MVP ist die Schnittmenge zwischen einem ultra einfachen Produkt, mit sehr geringem Kundennutzen, und einer high fidelity Lösung. Wir zielen darauf ab, dem Kunden vorab das Problem auf die einfachste mögliche Art zu lösen, ohne ihn zu verprellen.

 

1. Kritischen Annahmen identifizieren

Im ersten Schritt gehen wir hin und sammlen alle Annahmen, die uns einfallen zu folgenden Punkten.

A. Geschäftsmodell
B. zum Kunden
C. zu potentiellen Channels
D. zu der angestrebten Lösung

Nun nehmen wir alle Annahmen schriftlich auf und notiere sie uns wie folgt: (Beispiel Buchungs- Serviceplattform für Autoreperaturen)

„Der Kunde ist bereit zwischen 20-40€ für den Service auszugeben“
„Der durchschnittliche Kunde ist männlich, zwischen 35-50 und hat wenig Zeit in seinem Alltag“
„Der Kunden suchen online über Google nach einer Lösung für sein Zeit Problem“
„Die Buchungsplattform hilft dem Kunden sein Problem schnell zu lösen“

 

2. Kritische Annahmen priorisieren

Nachdem wir die wichtigsten Annahmen getroffen haben, beginnen wir damit diese anhand ihrer Relevanz und des Risikos, im Bezug auf das Geschäftsmodell, zu bewerten.
Dazu hat es sich in Vergangenheit bei mir bewährt, auf folgendes Framework zurückzugreifen.

mvp kritische annahmen riskikobewertung

Die Relevanz der Annahme setzt sich bei mir aus: „Wie wahrscheinlich ist es das die Annahme falsch ist (1-5 Punkte)“ und „Welche Auswirkung hat es auf das Geschäftsmodell, sollte die Annahme falsch sein (1-10 Punkte).
Je mehr Punkte eine kritische Annahme hat, desto riskanter ist sie für unser Geschäftsmodell. Das heißt wir testen die riskanteste Annahme als erstes.

 

3. Ein MVP bauen um die Annahme zu validieren

Wir sind nun an dem Punkt angekommen, an dem wir herausfinden wollen ob unsere kritische Annahme stimmt, oder nicht. In diesem Zuge habe ich dir ein paar Anhaltspunkte aufgeschrieben, an denen ich mich orientiere wenn ich ein MVP baue.

Ein MVP bauen DONT’s:

  1. Es sind lange Entwicklungsarbeiten notwendig
  2. Es kostet viel Zeit und Ressourcen (Geld)
  3. Ich habe mich in eine Lösung „verliebt“ und möchte diese um jeden Preis validieren

Vor allem der letzte Punkt: man hat sich in eine Idee „verliebt“, kommt öfter vor als man denkt. Diesbezüglich habe ich gelernt: Es kommt nur auf den realen Kunden Pain an und wie dieser am schnellsten Lösungsunabhängig validiert werden kann.

Don’t fall in Love with the solution – fall in love with the problem“

Ein MVP bauen DO’s

  1. Einfaches Produkt schaffen, welches das Kundenproblem in der einfachsten Art löst
  2. Mit wenig Budget die ersten potentiellen Kunden auf das Produkt aufmerksam machen
  3. Annahmen schnell durch reales Kundenfeedback validieren (Customer Interviews führen)

mvp illustation - wie man ein mvp baut

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Beispiel

Case: Wir möchten eine Lebensmittelplattform aufbauen, über die man viele verschiedene Produkte online bestellen kann. Eine solche Plattform ist aufwändig und teuer.
Kritischste Annahme: Kunden bestellen Ihre Lebensmittel online und lassen sich diese für einen Preis von 5€ nach Hause liefern.
MVP: Wir stellen einen Whatsapp Service online. Dort nehmen wir Kunden Bestellungen entgegen. Wir kaufen alle Produkt vor Ort ein und liefern sie dem Kunden nach Hause. Für den Service verlangen wir 5€ pro Bestellung.
Lernen: Wir lernen von jeder Bestellung die wir durchführen, aus erster Hand über potentielle Probleme die auftreten können (Bestellung, Logistik, Abrechnung…). Wir nutzen systematisch die Gelegenheiten die sich uns bieten, um reales Kundenfeedback zu bekommen und daraufhin unsere Lösung zu optimieren.

Die zweite Version der MVP könnte später eine einfache Landingpage mit gefakter Bestellung sein, die später händisch im Backend durchgeführt wird.

Build measure learn illustation


Ich hoffe ich konnte dir einen hilfreichen Einblick in die Art und weiße geben, wie ich MVP’s baue. Sollte dir der Beitrag gefallen haben, schreib mir ein Kommentar oder teile den Beitrag.

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